Eine Woche vor dem Abflug nach Sizilien wollte nicht so recht Urlaubsstimmung aufkommen, da mir bewusst wurde, auf was ich mich da eingelassen habe. Ins Zentrum von Mafia, Verbrechen und Verkehrschaos sollten wir fliegen, nach Catania. Gebucht hatten wir schon vor einem halben Jahr im Reisebüro Simon in Werdau über TUI . Sieben Tage Rundreise und vier Tage Badeurlaub, vom 11. Oktober bis 22. Oktober, standen auf dem Programm. Auf jeden Fall war der Oktober eine gute Wahl, denn die Temperaturen waren zwischen 22 und 29 Grad erträglich. An zwei Tagen gab es Regen. Einen Tag verbrachten wir mit Sintflut.
Nun wurde es ernst. Mit dem Auto nach München, um 18.00 Uhr das Flugzeug nach Catania zu bekommen. Pünktlich 20.00 Uhr gelandet und zur Autovermietung gelaufen, auch diese Firma SIXT gefunden. Die Papiere wurden kontrolliert – kein Wort auf Deutsch – ein wenig englisch und vier Unterschriften mussten geleistet werden. Ich vertraute TUI, dass die alles schon gerichtet haben. In völliger Finsternis übernahmen wir das Auto. Es war kein vereinbarter Opel – es war ein Citroën C4 Cactus. Für uns war er „Kaktus“. Durch 5€ Trinkgeld wurde er auf die deutsche Sprache programmiert. Und so konnten wir wenigstens das Navy auf Richtung Syrakus ausrichten. Kaum hatte ich mich mit dem Auto angefreundet, standen wir zum Sonntagabend eine Stunde auf der Autobahn im Stau. Unklar was die alle auf der Autobahn wollten. Von der Autobahn ging es über holprige Landstraßen nach Florida in der Nähe von Syrakus. Wie durch ein Wunder standen wir vor unserem Monasteri Golf Hotel. Dem Navy sei Dank. Sehr freundliche Mitarbeiter der Rezeption übergaben uns die Zimmerschlüssel. Es war mittlerweile 23.00 Uhr geworden und etwas Hunger kam auf. Im Berlin-Spar-Flieger gab es immerhin noch einen ganzen Schokoriegel für jeden. Zum Glück hatten wir etwas Verpflegung von zu Hause eingepackt. Eine wunderschöne Terrasse wurde dann Zeuge von hungrigen aber beruhigten deutschen
Prima geschlafen – gutes Frühstück im Freien (Eier mussten extra bezahlt werden). Der Kaffee hatte die Note 1. Es gab auch viele süße Leckereien. Nun war es Zeit unseren „Kaktus“ näher anzusehen. Er ist für sizilianische Verhältnisse sehr groß, schwarz und er trinkt Diesel. Hat 5 Türen, ungefähre 100 PS, eine aktuelles Navy, noch 900 km Reichweite und er wurde im Juni dieses Jahres geboren.
Ein wenig haben wir uns in der schönen Anlage umgesehen, die Kurtaxe von jeweils zwei Euro bezahlt, das Navy programmiert und sind über die Autobahn nach Noto gefahren. Die barocke Altstadt wurde mit Hilfe de EU rekonstruiert. Das bedenken über einen Parkplatz hat sich erübrigt, da man sehr geschäftstüchtig diesen für zwei Euro anbot. Die Stadt ist wirklich sehenswert.
Die Autobahn in dieser Region ist eigentlich mautpflichtig, aber die Kontrollstationen sind demontiert. Weiter nach Modica zu unserem nächsten Hotel. Ein kleines und modernes Teil in der Vorstadt. Wieder eine deutschsprachige und freundliche Rezeption. Unser Plan war eine Erkundung der Stadt mit einem ersten Test der sizilianischen Küche. Der Plan schlug fehl, denn die Vorstadt war nicht für Touristen gemacht und die Altstadt war zu weit. Die meisten „gastronomischen Einrichtungen“ waren geschlossen oder nicht besonders einladend. Zum Glück hatte unser schwarzer Kaktus noch genügend Verpflegung an Bord (beim italienischen Penny aufgefüllt). Wir besuchten noch die Doppelstadt Ragusa, deren wunderschöne Lage uns beeindruckte. Wir standen im Parkverbot. Interessierte uns nicht, da das normal ist. In dieser Jahreszeit vermutet man auch kaum Touristen als „fette Beute“. Über abenteuerliche Straßen ging es über einen Friedhof zurück ins Modica Palace Hotel.
Im Hotel haben wir sehr gut gefrühstückt (der Kaffee eine 1,0) und haben Kurtaxe bezahlt. Unser schwarzer Kaktus stand bereit und er wusste wahrscheinlich als einziger, was auf uns zukommt. Die Autobahn hatte sich verabschiedet, Ruinen einer geplanten Autobahn standen in der Landschaft (die Sodabrücken, sie stehen nur so da). Die Süd-Straße hat echte Tücken. Die 90 km/h sind prinzipiell auf 50km/h abgesenkt. Meist ist berechtigter Weise 30km/h angesagt. Nur hält sich keiner dran. Und auf den engen Straßen wird man zum Hindernis oder man wird halsbrecherisch überholt, wenn die Vorschriften eingehalten werden sollen. Es geht also zügiger voran, als man will. Und trotzdem ist an jeder Kreuzung mit einem Auto zu rechnen, welches keine Vorfahrt hat. Also oft Vollbremsung, aber auch nicht so voll, sonst sitzt dein Nachfolger auf. Und versuche bloß nicht eine Abstand zum Vorgänger zu halten – diese Lücke wird schöpferisch von allen Seiten genutzt. Mehrfach zwischen Comiso und Gela passierten diese Schrecksekunden. In Comico verloren Navy, Annette und ich die Übersicht in einem Kreisverkehr, der wahrscheinlich von Sisyphus und Freunden entwickelt wurde. Wir landeten in der Gegenspur. Wir ernteten Hupsignale und es wurde Platz für Kaktus eingeräumt. Endlich Agrigento erreicht. Die griechischen Tempel sind wohl Pflicht für jeden Besuchern. Eine gut gepflegte Anlage, ohne dass sie als Disneyland der Archäologie abgestuft zu werden kann. Parkplatz im Tal gefunden, 10 Euro pro Person Eintritt bezahlt und zu den Tempeln hochgestiegen. Leider nichts auf Deutsch zu lesen – manchmal wenigstens englische Tafeln. Gefüllt mit neuen Wissen und Eindrücken gingen wir zum angenehmen Teil des Tages über.
Wir fanden zwar nicht die Schwefelquellen, aber dafür einen nicht ausgeschilderten Strand in der Nähe von Capa Bianco, dem Kreidefelsen. Badeaufenthalt am Sandstrand. Himmlisch. Auch Kaktus konnte bis ans Meer fahren. Er spendete dafür eine Mahlzeit.
Nach schweren 250 km erreichten wir unser Hotel in Mazara Del Vallo. Genauso wie die Sizilianer fuhr ich dreist in eine gesperrte Gasse neben dem Hotel. Das war richtig und Kaktus bekam Logie in einer Tiefgarage. Ein wunderschönes Hotel, das Mahara, direkt an Küstenstraße. Unser Zimmer hatte Blick zum Meer und einen Balkon wie bei Romeo und Julia.
Wir wollten jetzt eine Pizza essen – Hotelmenü mit drei Gängen wollten wir nicht. Eis gab es überall aber keine Pizza. Viele Gaststätten hatten schon oder noch geschlossen. Nach einer halben Stunde fanden wir einen Pizza-Laden. Wir wurden freundlich mit verschiedenen Sprachversuchen und Gesten beraten. Jedenfalls wollte ich keinen Fisch. Das Ergebnis waren zwei Spitzenpizzen. Ein Spaziergang am Hafen rundete den Ausflug ab. Der Abend klang auf dem „Romeo und Julia- Balkon“ aus.
Das Frühstück an diesen Tag war daneben. Die Nobelherberge entpuppte sich am Morgen zu einen FDGB-Speisesaal. Wahrscheinlich auf Busse, die schnell wieder verschwinden, war das Angebot abgestimmt. Kaffeewasser, das weit an der Bohne vorbeigegangen war und im Satz endete, nicht nachgefüllte Platten und Ungemütlichkeit prägten diese Mahlzeit. Kurtaxe habe wir entrichtet und uns in Richtung Marsala verabschiedet. Der Besuch dieser Stadt war kurz, denn wir wollten zur Insel Mozia. Es waren 29 Grad und Sturm. Trotz Sturm schwitzen wir bei der Besichtigung der Insel der Phönizier. Nur wenige Touristen kamen an diesen Tag auf die Idee, mit dem Boot überzusetzen. Parkgebühren, Kosten für die Überfahrt und Eintritt machten 30 Euro für uns drei aus. Kaktus hatte allerdings einen schönen Parkplatz. Auf der Insel gab es Kaffee und ein leckeres Gebäck. Der Sturm beförderte den Kaffee allerdings auf mein T-Shirt, was den Kapitän bei der Rückfahrt zur Heiterkeit erregte.
Nächstes Ziel war die Stadt Erice. Die Stadt fanden wir nicht so toll, bestimmt weil wir keinen Parkplatz fanden. Wir suchten alternativ eine Badebucht auf. San Vito lo Capo, das erste Ziel, ist leider nur Lavastrand. Und das Wasser kann man nur mit Badeschuhen betreten. Also sind wir weiter gefahren. Entschädigt wurden wir in Castellamare del Golfo. Geschützter Strand und klares Wasser luden uns ein. Dumm gelaufen war unser Picknick, weil zwei Strandhunde daran teilhaben wollten.
Nun kam der Moment, der mir persönlich schon vor Wochen Respekt einflößte. Wir mussten quer durch Palermo. Kaktus war bereit. Auf der Autobahn war er König, denn die vielen Kleinwagen hatten mit der gesetzlichen Höchstgeschwindigkeit voll zu tun. Trotzdem schenken die einheimischen Bürger den kleinen Fahrzeugen nichts, außer Vollgas. Nobelkarossen, die die linke Spur in Deutschland gemietet haben, sind selten. Runter von der Autobahn, auf eine zweispurige Zubringerstraße auf der man selbstverständlich dreispurig fährt. Berufsverkehr. Ein wenig eng, ging aber. Nur nicht zu Platz zum Vorgänger lassen, sonst klemmt sich einer dazwischen und von hinten gibt es mächtig Hupe. Dem Kaktus sein Navy ordnete linksabbiegen an. Einordnen ging. Riesiger Kreisverkehr mit Verschärfung durch Ampeln kam. Alles fuhr trotz rot. Wir auch. Mit dem Hinterrad haben wir noch einen Bordstein erwischt. Autos neben mir, hinter mir und man glaubt es nicht: Fahrzeuge frontal auf Kollision. Ich wollte eigentlich aussteigen und heimgehen. Und wie durch ein Wunder waren wir links abgebogen. Navy schickte uns nun nach rechts. Leider Einbahnstraße. Irgendwann mit viel Drängelei und „etwas“ verschwitzt landeten wir Inder Nähe des Hafens in einer schmalen Gasse. Für Kaktus finde ich auch eine Parklücke. Bin aber misstrauisch.
Und man mag es nicht glauben, unter dem Strich fährt man hier rücksichtsvoller als zu Hause. Man ist eben tolerant.
In der schmalen Gasse angekommen parken Autos links und rechts. Damit erklärt sich, dass hier für große Autos keine Möglichkeit der Fortbewegung besteht. Aber wo ist das Hotel? Ein Passant hilft freundlich die Verfehlung des Navy - Gerätes auszugleichen. Englische Rezeption mit klarer Anordnung: Kaktus muss draußen bleiben – darf aber stehen bleiben wo er ist.
Ein umgebauten Palast des 17. Jahrhunderts erwartet uns. Marmor, Glanz und Glimmer. Zimmer schön, aber mit Blick zu einer Häuserwand. Deutsches Fernsehen für Nachrichten erfreute uns. Exkursion durch die Stadt Palermo. Viele Gassen mit Händlern. In einem diesen Läden kaufen wir Bestände für Kaktus, um die Verpflegung sicher zu stellen. Am Hafen gibt es Bier aus Südtirol und Knabbereien dazu (3,50 Euro). Das Abendessen spendiert der frischnachgefüllte Kaktus.
Nach Gewitter, Sturm und Regen in Nacht kommt zum Frühstück die Sonne heraus und aus dem Frühstückszimmer schauen wir über die Dächer von Palermo bis hinein in die Berge. Ein Traum.
Festlegung des Tages: Kaktus bleibt stehen und wir gehen zu Fuß die Stadt erkunden. Einfach schön, aber Anstrengend. Alle Gebäude des Reiseführers haben Annette und ich besucht. Am Piazza Domenico gab es Eis erster Güte. Zwei mal zwei Löffel ist gleich zehn Euro. Strategischer Mittagsschlaf war notwendig.
Mit frischer Kraft ging es nun wieder ins Getümmel. Dieses Mal mit dem Ziel, italienisch nach Vorschrift zu essen. 18.30 Uhr hatten wir ein Lokal am Piazza Marina auserwählt. Für italienische Verhältnisse war das Vorhaben viel zu früh am Tag. Gute und freundliche Beratung gingen dem Mahl voraus. Das Ergebnis war, dass wir nach der Vorspeise satt waren. Annette zwängte sich die Hauptspeise, Rippchen mit irgendwelchen Teigwaren, hinein. Ich ließ einpacken. Mit Übergewicht haben wir gut geschlafen.
Mit relativ wenig Verkehr ging es auf den Ausfallstraßen aus der Stadt. Bis auf einen Kreisverkehr ging alles zahm ab. An der Mautstelle habe ich mich richtig eingeordnet eingeordnet (nicht bei Telepass). So konnten wir bis Cefalu fahren. Eine fantastische Autobahn, die fast nur aus Tunnel und Brücken besteht. Kaktus war dort wieder König. Cefalu ist eine wunderschöne Stadt die wir schnell erreichten. Parken im Oktober ist da kein Kunststück. Den Besuch der Stadt rundeten wir mit einen Bad am Sandstrand ab.
Die geplante Tour des Reiseveranstalters änderten wir nun ab, indem wir die Route nach Taormina über die Berge, am Ätna vorbei wählten. Wahrscheinlich wusste nur Kaktus, was auf uns zukommt.
Den Anstieg von 1300 m meisterte Kaktus mühelos. Nur Annette und ich konnten bei einem Halt nicht nach unten sehen. Mächtig, gewaltig. Durch die vielen Kurven mussten wir aufpassen, dass uns nicht schlecht wird. Der Ätna war in Wolken eingehüllt. Am späten Nachmittag erreichen wir das Hotel Naxos Beach.
600 Zimmer soll das Monster haben. Ganz im Gegenteil der letzten Hotels mit z.B. 30 Zimmern. An der Rezeption erstmaliges ausfüllen lästigen Papiers im A4 Format und Kurtaxe im Kurtaxe voraus (8 Euro, 2 Tage). Nach Bezug des Bungalows mit muffigen Geruch und eingerosteter Klimaanlage wollten wir ein Feierabendbier im Hotel trinken. Da kam die Anordnung am Tresen der Selbstbedienung: Erst bezahlen – dann gibt es Bier. Karte mit Geld laden… Nacktes Bier an der Selbstbedienung (2x 0,3l) 10 Euro, Vorkasse und kyrillische Buchstaben an der Wand – uns war jetzt untrügerisch klar, wir haben eine Urlaubsenklave von Präsident Putins Fans erwischt. Durch die politische Lage und Jahreszeit war offenbar das Hotel fast leer. Nach dem Bierschock spendete Kaktus das Abendessen. Die Pizza von gestern konnte ich nicht mehr nutzen. Sie lag 20 min im neuen Zimmer und war in dieser Zeit von Käfern überfallen worden. Ein kleiner Spaziergang durch Giardini Naxos beendete den Tag.
Wir freuten uns auf diesen Tag besonders. Allerdings stand der Ätnabesuch unter einem schlechten Vorzeichen. Wir alle drei waren schlecht drauf. Annette und ich hatten mies geschlafen. Das Fenster konnte man im Zimmer nicht öffnen, weil dieses gleichzeitig Tür war. Die Klimaanlage war ja eingerostet. Der Ventilator an der Decke machte seltsame Geräusche. Und Kaktus war krank. Ein Hinterrad hatte wenig Luft. Hoffentlich ist Kaktus nicht über denselben gefahren. An der Tanke haben wir frische Druckluft geholt. Jetzt hatte Kaktus auf allen Rädern gleichen Druck. Habe. Luft blieb zum Glück in den Reifen. Aber ein Sensor war da anderer Meinung und löste rote Schrift am Armaturenbrett aus. Ich traute dem italienischen Manometer mehr und ignorierte die französische Software. Zur Auffahrt auf den Ätna nutzten wir aus Erkenntnissen der letzten Bergfahrt die Hauptstraße über Nicolosi. Bis auf 1900 m musste uns Kaktus tragen. Die Parkgebühren am zentralen Platz kosteten 6 Euro. Annette und ich beschlossen die Seilbahn zu nutzen. Mäßiger Andrang, aber 62 Euro pro Person machten die Entscheidung nicht selbstverständlich. Dick eingekleidet begann unsere Seilbahnfahrt über schwarze Steine. Bei ungefähr 2900 m steigen wir in einen Unimog, um über die 3000 m zu fahren. Kurz vor dem Krater war es kalt und unheimlich. Die Aussichten sind fantastisch.
Wir bewegten uns einen kleinen Hang hinauf, um in einen kleinen und erloschenen Krater zu schauen. Da merkten wir wie das anstrengt. Irgendwie war die Atmung anders. Hoch am Gipfel des Hauptkraters konnte man den Schwefel sehen. Nach einer halben Stunde ging es wieder zurück – wir waren froh, als wir wieder in der Gondel saßen. Im Hotel angekommen, konnten wir noch kurz den schönen Strand nutzen. Trotz roter Flagge haben wir gebadet. Man gewöhnt sich daran, Regeln zu verletzen.
Wecker war umsonst gestellt. Wir waren vom Hotelbetrieb schon wach. Was wird da wohl im Sommer los sein, wenn das Hotel voll ist? Frühstück gab es wieder im großen Saal des Kremels. Erstaunlich ruhig ging es zu. Mit einer Stunde Toleranz fuhren wir nach Catania. Die Autovermietung war am Flugplatz, die Adresse war für das Navy nicht herauszufinden. Den Weg, den wir am 1. Tag gegangen waren, sind wir nun gefahren. Trotzdem war das nicht so einfach, sich zurecht zu finden. Endlich hatten wir das Büro von SIXT aufgespürt. Es war aber nicht die Abgabestelle von Kaktus. Diese kannten wir nur aus dunkler Nacht. Auf Rückfrage und mit viel Geduld fanden wir auch durch falsche Nutzung einer Einbahnstraße das Nest von Kaktus wieder. Sachverständige schlichen um das Auto und gaben mir dann eine Unterschrift. 10.20 Uhr sollten wir in Empfangshalle des Flugplatzes sein, um den Transfer nach Taormina zu bekomme. 10.18 Uhr waren wir da.
Kulturschock in Taormina. So ein Hotel hatten wir nicht erwartet. Auch „nur“ 4 Sterne, wie das letzte Hotel, aber es lagen Welten dazwischen. Hatte das vorhergehende Hotel vielleicht 4 Sowjetsterne? Oder kamen die 4 Sterne von dem alten Röhrenfernseher mit Grießbild im Zimmer?
Das Hotel Taormina Baia ist an einem Hang gebaut. Hoch über dem Meer unser Zimmer. Eine riesige Terrasse gehört dazu. Was für ein Ausblick! Über drei verschiedene Fahrstühle war unser Zimmer zu erreichen. Wir waren allein auf der Etage. Mit dem Shuttlebus wurden wir am Mittag zum Strand gefahren. Liegen, Schirm, Sonne, Sand klares und warmes Wasser, was will man mehr. Am Abend glaubten wir, in einem Traumhotel vom Fernsehen gelandet zu sein. Das Personal sehr freundlich und hilfsbereit. Deutsche Sprache an Rezeption. Zauberhaftes Frühstück auf der Terrasse des Hotels. Besonders in Erinnerung blieb der Koch, der früh das Omelett bereitete und abends die Spagetti. Einen kleinen Schönheitsfehler hat das Hotel: Es gibt keinen Fußweg heraus.
Tage am Meer, ein Tag am Pool und auf der Terrasse. Alles wunderschön.
Der letzte Tag war für Taormina bestimmt, die wohl meistbesuchteste Stadt. Kein Badewetter für diesen Tag meldete der italienische Wetterdienst. Es war der 21. Oktober. Der Himmel öffnet an diesem Tag alle Schleusen. Um 10.30 Uhr buchten wir den kostenlosen Shuttle des Hotels zu dieser autofreien Stadt auf dem Berg. Während der Fahrt sahen überall Wasserfälle von Hängen herunterströmen. Es hörte nicht auf zu regnen, nein es regnete noch mehr. Regen und Sturm peitschten durch die wunderschönen Gassen. In der Katharinenkirche fanden wir Unterschlupf mit vielen deutschen Touristen zusammen. Der Rundgang in der Stadt war entsprechend kurz. Auch die Seilbahn haben wir nicht genutzt. Ein amerikanischer Kaffee, Frucht- und Pistazieneis schlossen die Exkursion ab.
Die Tage auf Sizilien waren so erlebnisreich und interessant, so dass wir sie als einen der schönsten Ferienaufenthalte einzuordnen können. Insgesamt sind wir 1200 km ohne Schaden gefahren. Durchschnittlich haben wir (Kaktus) 5,4 l Diesel auf 100 km gebraucht.Und ab München werden Regeln wieder eingeführt! Cf 22.10.15